Jugend und Drogen
3. Ursachen des Drogenkonsums des Jugendlichen. 4
4. Drogensьchtige – ein Problem der ganzen Gesellschaft. 6
5. Drogensucht – Prдvention und Therapie. 7
Das Thema meines Kurzvortrages ist „Jugend und Drogen“.
Am Anfang meines Vortrages mцchte ich betonen, dass sich das 21. Jahrhundert zum Zeitalter der Drogen entwickelt. Sie lauern in unserer SpaЯ - und Konsumgesellschaft ьberall. Hдufig fьhrt der Konsum von legalen und illegalen Drogen im Kindes - und Jugendalter zum verfestigten Suchtverhalten spдter.
Der Drogenkonsum bei Jugendlichen ist seit Jahren im Focus der Medien. So erscheinen immer wieder Berichte ьber Einzelschicksale von opiatabhдngigen Jugendlichen oder Horrormeldungen ьber den Ecstasykonsum in Diskotheken. Es entsteht ein Bild von Jugendlichen, die immer mehr und hдufiger zu Drogen greifen.
Also, ohne Zweifel kцnnen wir sagen, dass Jugend und Drogen ein Thema ist, das uns schon seit mehreren Jahrzehnten verfolgt. Seit der sogenannten Drogenwelle – die ja eigentlich vor dem Hintergrund einer subkulturellen Bewegung zu sehen ist – Ende der Sechzigerjahre sind immer wieder Gefдhrdungen unserer Jugend beschworen worden. In letzter Zeit vermehrt Alkohol - und Medikamentenmissbrauch und – ganz aktuell – der Gebrauch von Designerdrogen wie etwa "Ecstasy".
In unserem Kurzvortrag heute haben wir das Ziel, auf folgende Fragen zu antworten. Diese Fragen sind: „Was sind eigentlich Drogen? “, „Warum nehmen Jugendliche Drogen? “ und „Welche Mцglichkeiten gibt es heute, um das Problem der Drogensucht bei Jugendlichen zu lцsen? “.
Im Zusammenhang mit der ersten Frage mцchten wir folgendes sagen. Ursprьnglich verstand man unter Drogen alle Stoffe, die eine Wirkung auf den Menschen haben, wie etwa Heilkrдuter. Daher der Ausdruck "Drogerie".
Heute versteht man darunter Stoffe, die das Erleben, die Befindlichkeit und Wahrnehmung beeinflussen, also munter machen oder beruhigen, die Angst nehmen, den Schlaf fцrdern, das Wohlbefinden steigern, Schmerzen betдuben, die Leistungsfдhigkeit steigern: dazu gehцren etwa Alkohol, Opiate, Kokain, Kaffee, Tabak und verschiedene Gruppen von Medikamenten. In nahezu jeder Kultur, in jeder Epoche wurden solche Substanzen konsumiert, wenn auch die Einnahme und Verwendung oft strengen Ritualen unterworfen war.
Im Gegensatz zum Gesetzgeber, der die Vergabe bestimmter Stoffe regelt oder untersagt und einige Drogen als Suchtgift definiert unterscheidet die Weltgesundheitsorganisation fьr die Diagnose von Abhдngigkeit oder schдdlichen Gebrauch nicht zwischen legalen und illegalen Drogen sonder nennt neben Halluzinogenen (LSD), Opiate, Cannabis (Haschisch) und Kokain, auch Alkohol, Tabak, Schlaf - und Beruhigungsmittel, Aufputschmittel einschlieЯlich Koffein und flьchtige Lцsungsmittel.
Was die Ursachen des Drogenkonsums antrifft, glauben viele Psychologen und Therapeuten, dass Jugendliche Drogen nehmen, weil sie den Protest suchen.
Die deutsche Journalistin Anneke Rathje fьhrt in ihrem Artikel als Beispiel die Zitat eines deutschen Jugendlichen an: „Euer Bier ist unser Cannabis! “. Also, nach der Meinung der Psychologen wollen sich Jugendliche mit solchen Protestrufen von der дlteren Generation abgrenzen und selbst ьber ihr Leben, Denken und Handeln entscheiden. In dieser Selbstfindungs - und Abgrenzungsphase findet die erste Abnabelung vom Elternhaus statt.
Hierzu benцtigen Jugendliche geradezu Reibungspunkte. Denn nur durch die Auseinandersetzung mit vorhandenen Regeln kцnnen sie ihre Persцnlichkeit weiterentwickeln und Stдrken und Grenzen erfahren.
Jugendliche experimentieren in der Pubertдt gern mit den verschiedenen Gesichtern ihrer Persцnlichkeit, denn diese entwickelt sich in dieser Zeit noch einmal entscheidend. Drogenkonsum wird daher zum einen eingesetzt, um die Persцnlichkeit in allen Facetten zu erfassen. Der Rausch versetzt den Benutzer in unbekannte Extremsituationen, in denen er sich selbst ganz neu wahrnimmt. Dies kann verunsichern oder auch faszinieren.
Also, Jugendliche sind besonders gefдhrdet durch Unzufriedenheit, Missmut, mangelnde Perspektiven und Impulsivitдt. Durch Suchtmittel erscheint das Leben leichter, freundlicher, zufriedener und zugewandter. Zum Ausprobieren von Suchtmitteln treiben die stets vorhandene Neugier und die Ekstase. "AuЯer sich selbst stehen" empfindet man ьber die chemische Beeinflussung des Gehirns als positives Erlebnis, das man immer wieder erleben mцchte; das kann bei entsprechender Disposition sьchtig machen. Es ist nicht so sehr die Suche nach dem Glьck sondern die Verweigerung gegenьber den bestehenden Gesellschaftsverhдltnissen, die Jugendliche auf ihrer Suche nach SpaЯ die verschiedensten Drogen ausprobieren lдsst.
Auf solche Weise kцnnen wir folgende Schlussfolgerungen aus dem Gesagten ziehen. Die Drogenabhдngigkeit der Jugendlichen ist ein seriцses Problem unserer Gesellschaft. Von der jьngeren Generation hдngt die Zukunft jeder Gesellschaft ab. Und welche Zukunft erwartet uns, wenn mehr als 50 Prozent der Jungendlichen drogensьchtig sind?
Die Fakten sind alarmierend: der Drogenkonsum zum Beispiel in Russland steigt seit einigen Jahren rapide. Nach offiziellen Angaben greifen schon in den 11. Klassen 78% der Jungen und 87% der Mдdchen regelmдЯig zu Alkohol, jeder neunte Junge und jedes zwцlfte Mдdchen hat Drogen probiert.
Die Fakten von Deutschland sind auch besorgniserregend und erschreckend. Zigaretten, Alcopops und Cannabis scheinen weiter auf dem Vormarsch zu sein.
ESPAD ist die Abkьrzung fьr "Europдische Schьlerstudie zu Alkohol und anderen Drogen". Seit 1995 werden Schьlerinnen und Schьler aus ganz Europa ьber ihren Drogenkonsum, Konsummuster und die persцnliche Einstellung zu den Sьchtigmachern befragt. Bei einer Umfrage beteiligte sich auch Deutschland. Die ESPAD nahm Jugendliche in Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Thьringen unter die Lupe.
In Hessen wurden im Jahr 2004 1.928 Schьlerinnen und Schьler der 9. und 10. Jahrgangsstufen aller drei Schularten in die Erhebung miteinbezogen. Dabei stellte man fest, dass ьber 30 Prozent der 15 - bis 16-Jдhrigen tдglich zur Zigarette greifen. Ein ebenso hoher Prozentsatz gab an, sie hдtten schon Erfahrungen mit verbotenen Drogen, allen voran Cannabis, gemacht. Acht von zehn Befragten hatten eigenen Angaben zufolge in den letzten 30 Tagen vor dem Ausfьllen des Fragebogens Alkohol getrunken. Zehn Prozent gaben sogar zu, mindestens ein Mal pro Woche richtig betrunken zu sein. Dabei sollen bei Schьlerinnen und Schьlern Alcopops immer noch hoch im Kurs stehen.
Michael Wey in seinem Artikel gibt die Ergebnisse der Bielefelder Studie zur Kenntnis, die von Farke und Grass auf dem Mьnchner Suchtkongress 2003 vorgestellt wurden. In 10% fьhren die Erfahrungen mit legalen und illegalen Drogen im Kindes - und Jugendalter zu einem verfestigten Konsum und gehen in eine Abhдngigkeit ьber.
In dieser Studie wurden 597 Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren interviewt. Davon erwiesen sich 21% stark gefдhrdet; 55% gefдhrdet; 24% gering gefдhrdet.
Dabei kam heraus, dass der Gefдhrdungsgrad umso hцher ist, je niedriger das Einstiegsalter in den Suchtmittelgenuss ist.
Die Bedeutung der verschiedenen Drogen spiegelt sich in folgenden Zahlen wider: Alkohol – 92%; Nikotin – 88%; Cannabis – 62%; Speed und Amphetamine – 16%; Ecstasy – 14%; Pilze – 16%; Kokain – 13%; LSD – 9%; Heroine – 2%.
Auf keinen Fall kцnnen wir sagen, dass unsere Gesellschaft gesund ist. Da Kinder und Jugendliche schneller als Erwachsene etwas lernen kцnnen, gewцhnen sie sich auch schneller an den Umgang mit Suchtstoffen. Aus meinem eigenen Leben weiЯ ich, dass Drogen von vielen Jugendlichen konsumiert werden. Die meisten Jugendlichen trinken regelmдЯig Alkohol. Auf Veranstaltungen fьr Jugendliche oder privaten Partys ist meistens die Mehrzahl der Anwesenden betrunken. Auf anderen Veranstaltungen werden andere Drogen konsumiert. In der Techno-Subkultur ist der Konsum von Cannabis, Ecstasy, LSD, Speed und zunehmend auch Kokain verbreitet. Haschisch ist derzeit die Modedroge der Jugend. Sie wird als harmlos dargestellt. Oft heiЯt es, sie mache nicht abhдngig usw. Dagegen sind die Auswirkungen auf die Bronchien sogar deutlich stдrker als bei Zigaretten, da mehr krebserzeugende Stoffe im Rauch sind, dieser von den Jugendlichen tiefer und damit auch heiЯer inhaliert wird, Krebserkrankungen damit hдufiger auftreten usw. Neben dieser psychischen Abhдngigkeit tritt parallel noch eine physische Abhдngigkeit auf. Sie lцst schon nach einer kurzen Zeit, in der kein Stoff zugefьhrt wird, starke mit Krдmpfen verbundene Schmerzen aus.
Die finanziellen Probleme der drogensьchtigen jungen Menschen, die mit dem Kauf und der Beschaffung von neuem Stoff (allgemeine Bezeichnung von Drogen) verbunden sind, fьhren in den meisten Fдllen zu einer Drogendelinquenz (Drogenkriminalitдt) in Form von Beschaffungsdelinquenz. Nicht selten дuЯert sich diese in Handlungen wie Diebstahl, Betrug, illegalem Drogenhandel und vielem mehr.
Die Sucht macht schamlos. Die Sucht ist ein „Full-time-Job“ ohne geregelte Arbeitszeit: um das Geld fьr den nдchsten „Schuss“ zusammenzubekommen, werden Drogenabhдngige zu Prostituierten, dealen und stehlen.
Unserer Meinung nach ist das Problem der Drogensucht der Jugendlichen nicht nur die Sache des Staates, sondern auch jedes Menschen.
Einerseits mьssen verhindernde und vorbeugende MaЯnahmen ergriffen werden, um Kinder und Jugendliche zu befдhigen, sich mit sich und ihrer Umwelt eigenverantwortlich auseinanderzusetzen. Ihnen muss beigebracht werden, Konflikte und Schwierigkeiten zu bewдltigen, und nicht vor diesen zu fliehen. In der Erziehung kommt es also hauptsдchlich darauf an, den Kindern gefьhlsmдЯige Geborgenheit zu geben und sie zu ermutigen, Herausforderungen zu begegnen. Hierbei setzt das Erziehen zur Selbstдndigkeit auch das Setzen von Grenzen voraus. Dies ist jedoch gar nicht so einfach: werden die Grenzen zu weit gesetzt, kann dies Orientierungsschwierigkeiten zur Folge haben, zu enger Freiraum dagegen bedeutet, dass die Jugendlichen oder Kinder sich nicht weit genug „entfalten“ und erproben kцnnen. Es gilt also, das richtige MaЯ zu finden, wobei ein konsequenter Erziehungsstil der Eltern und auch von Seiten der Lehrer vorausgesetzt werden sollte.
AuЯerdem muss man den Drogensьchtigen medizinische und vor allem psychosoziale Hilfe leisen, um ihnen von der Sucht zu heilen – Hilfe zur Rьckkehr ins Leben.
Andererseits muss jeder Staat gegen Drogen kдmpfen. Man darf auf keinen Fall verheimlichen, dass sich das Drogenproblem unerbittlich von Jahr zu Jahr verschlimmert. Die internationalen Drogenkartelle werden aggressiver und erцffnen sich mit wachsender Expansionslust neue Mдrkte mit neuen Drogen und stдndig wechselnden Vertriebsstrukturen; gleichzeitig gelingt es ihnen immer besser, sich zu tarnen und mit ihren Verkaufserlцsen zu arbeiten. Noch mehr Sorge bereitet, dass sie ihre immer umfangreicheren Mittel nutzen, um durch politischen Einfluss und durch die Vereinnahmung von Schlьsselsektoren im Geschдfts - und Finanzsektor auf die demokratischen und wirtschaftlichen Prozesse ganzer Lдnder einzuwirken.
Im Bereich der inneren Sicherheit kцnnen wir trotzdem feststellen, dass Polizei und Zollbehцrden in dem Krieg gegen die Drogen wesentlich wirksamer zusammenarbeiten als vor 10 oder auch noch vor 5 Jahren.
Alle Staaten mьssen sich in vollem Umfang fьr die internationale Zusammenarbeit gegen den Drogenschmuggel und die wachsende Bedrohung durch das internationale Verbrechen engagieren. Die Staaten mьssen stetig auf multilaterale Zusammenarbeit in Bereichen wie Auslieferung, Ahndung, Verfolgung, Informationsaustausch usw. hingearbeitet werden.
Zum Schluss mцchten wir folgendes sagen. In unserem Kurzvortrag haben wir ein der aktuellsten Themen des 21. Jahrhunderts berьhrt. Natьrlich haben wir nicht alles davon gesagt, und man kann dieses Thema fortsetzen. Aber eins kцnnen wir feststellen. Wir mьssen aufmerksam und sorgsam zu den Menschen sein, die sich neben uns befinden und leben, um sie von dieser schrecklicher Sucht und Abhдngigkeit zu schьtzen.
1. Geishofer, M. H. Jugend und Drogen: Электр. ст. – Режим доступа к ст.: http: // www. suchtfragen. at/downloads/artikel/Jugend%20und%20Drogen. pdf
2. Mьller V. Jugendliche und Drogenkonsum: Электр. ст. – Режим доступа к ст.: http: // www. mz-und-simson. de/archiv/Hausarbeiten/drogen. html
3. Wey M. Jugendliche und Drogen - Prдvention und Therapie: Электр. ст. – Режим доступа к ст.: http: // www. familienhandbuch. de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Jugendforschung/s_1381. html
4. Wyneken-Galibin R. Und gut, dass wir sterben… // Modernes Leben. - 30.06. 1995.