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Учебно-методическое пособие уфа 2002 Печатается по решению редакционно-издательского cовета Башкирского государственного педагогического университета удк 803. 0 (стр. 6 из 15)

Unter Neuprägungen werden solche Wörter verstanden, die aus schon bestehenden Wörtern neu geschaffen wurden: brandeilig (очень спешно), Dritte-Welt-Laden (лавка, где продаются экзотические товары), touren (совершать тур). Was die Wege der Entstehunung der Neuprägungen anbetrifft, so muß betont werden, daß die Zusammensetzung und Ableitung besonders oft gebraucht werden: Scheidungsboom, Scheidungsanstieg, Verkehrschaos (дорожные пробки), textbar, Kultfilm, Kultautor, Kult-Auto, Kultgetränk, Kultbuch, kultig.

Als eine Abart der Neuprägungen kann man einige Gruppen von Kurzwörtern – sogenannte Kopfwörter – betrachten: Hypo (Hypothek), Pop-Cafe, Alko-Test, Stamm (Stammgast), Info (Information), Diss (Dissertation), Assi (Assistent), Joganastik (Joga + Gymnastik), Aerobatik (Aero + Akrobatik), Dimafon (Diktier + Magnetofon).

Unter Neubedeutungen werden neue Bedeutungen verstanden, die schon vorhandene Wörter angenommen haben: Konversion (im Militärbereich), Renner (besonders populäre Ware), Szene (charakteristischer Bereich für bestimmte Aktivitäten: kriminele Szene, Terrorszene), geschockt, Allergie, allergisch (Antipathie: Du bist einfach allergisch gegen ihn. Ich bin gegen Mathematik allergisch).

Man unterscheidet noch eine Gruppe von Neologismen – individuelle Neologismen, die von bedeutenden Schriftstellern und Dichtern, Publizisten oder Politikern geschaffen werden und die manchmal von der Gemeinsprache aufgenommen werden: Trotzkopf, Weltliteratur, Übermensch von Goethe; Gedankenfreiheit, verhängnisvoll von Schiller. Die meisten Neuschöpfungen dieser Art sind jedoch Einmalbildungen, sind kontextgebundene Gelegenheitsbildungen. Sie werden meistens untersucht, wenn man das Schaffen des Schriftstellers studiert.

Termini zum 4. Kapitel

Archaismis, der (en) архаизм

Bedeutungsarchaismus, der слово, одно из значений которого устарело

Formarchaismus, der слово с устаревшей формой (морфологической или звуковой)

lautlich-morphologischer Archaismus слово с устаревшей звуковой или грамматической формой

semantischer Archaismus семантический архаизм

wortbildender Archaismus словообразовательный архаизм

Entlehnung, die заимствование

Historismus, der (en) историзм

Neologismus, der (en) неологизм

individueller Neologismus индивидуальный неологизм

Neuwort, das собственно неологизм

Neubedeutung, die семантический неологизм

Neuprägung, die новообразование

Fragen zur Selbstkontrolle

1. Definieren Sie den Archaismus und nennen Sie seine Arten.

2. Was wird unter dem Historismus verstanden?

3. Was versteht man unter Formarchaismen?

4. Wodurch unterscheiden sich lautliche, wortbildende und morphologische Archaismen?

5. Was versteht man unter semantischen Archaismen?

6. Was wird unter Bedeutungsarchaismen verstanden?

7. Wodurch unterscheiden sich die semantischen Archaismen von den Bedeutungsarchaismen?

8. Definieren Sie den Neologismus und nennen Sie seine Arten.

9. Was wird unter dem Neuwort verstanden?

10. Was wird unter der Neuprägung verstanden?

11. Was kann man als Neubedeutung bezeichnen?

12. Wodurch unterscheiden sich Neuwort, Neuprägung und Neubedeutung voneinander?

Aufgaben zum 4. Kapitel

Aufgabe 1. Ordnen Sie richtig folgende Neologismen ein.

a) Neuwörter;

b) Neuprägungen;

c) Neubedeutungen;

Beziehungsstress, Euro, Erwerbsbiographie, Euroland, Homestory, Nachwendezeit, Reformstau, Müllvermeidung, Gegenfinanzierung, chatten, Callcenter, E-Mail, Hotline, Pager, Website, mailen, Internetcafe, Blockbuster, Bezahlfernsehen, Boygroup, Remix, Beachvolleyball, Bodydrill, Erlebnisgastronomie, , cruisen, Elektronic Commerce, Bildschirmschoner, Trend, Dritte-Welt-Laden, Kultfilm, Scheidungsboom, Kultfigur, Renner (besonders populäre Ware), Allergie (Antipathie), Flügelmann (Führer).

Aufgabe 2. Ordnen Sie richtig ein.

a) Bedeutungsarchaismen;

b) Formarchaismen;

c) Historismen.

Die Feudallast, der Galeerensklave, behäbig, die Barbierstube, der Barbier, gesegnen, die Galeere, das Matriarchat, die Bedingnis, der Fronherr, die Fronarbeit, das Befinden, ward, Verlöbnis, das Gewand, die Minne, das Gestade, die Muhme, der Odem, der Fronhof, der Kirchenzehnt, der Hanse, der Quell, Bronn, Hülfe, Haufe, ohngefähr, ohngeachtet, begunnen.

Aufgabe 3. (Testaufgabe)

1. Die meisten entlehnten Wörter werden zur Zeit der Entlehnung als ... betrachtet.

a) Neuprägungen b) Neubedeutungen c) Neuwörter

2. Bestimmen Sie die Art des Archaismus „das Gewand“.

a) semantischer Archaismus b) Formarchaismus c) Historismus

3. Bestimmen Sie die Art des Archaismus „Kirchenzehnt“.

a) Formarchaismus b) Bedeutungsarchaismus c) Historismus

4. Den Archaismus „Muhme“ kann man als ... bezeichnen.

a) Historismus b) Bedeutungsarchaismus c) semantischer Archaismus

5. Der Archaismus „Zunge“ gehört zu den ... Archaismen.

a) historischen b) Bedeutungsarchaismen c) semantischen

6. Den Archaismus „kräftlich“ kann man als ... bezeichnen.

a) Bedeutungsarchaismus b) wortbildenden Archaismus c) Historismus

7. Bestimmen Sie die Art des Archaismus „Jungfer“.

a) semantischer Archaismus b) Historismus c) Formarchaismus

8. Der Archaismus „Armbrust“ wird als ... betrachtet.

a) semantischer Archaismus b) Bedeutungsarchaismus c) Historismus

9. Der Archaismus „ward“ gehört zu den ... .

a) Historismen b) wortbildenden Archaismen c) Formarchaismen

10. Der Neologismus „brandeilig“ kann als ... bezeichnet werden.

a) Neuwort b) Neubedeutung c) Neuprägung

11. Der Neologismus „chatten“ gehört zu den ... .

a) Neubedeutungen b) Neuwörtern c) Neuprägungen

12. Das Wort „Renner“ (besonders populäre Ware) kann man als ... bezeichnen.

a) Neuwort b) Neubedeutung c) Neuprägung

13. Bestimmen Sie die Art des Neologismus „Körperkult“.

a) Neubedeutung b) Neuprägung c) Neuwort

14. Zu welcher Art der Neologismen gehört das Wort „mailen“?

a) Neuprägungen b) Neuwörter c) Neubedeutungen

15. Die meisten zu bestimmter Zeit entlehnten Wörter werden als ... betrachtet.

a) Neuwörter b) Neuprägungen c) Neubedeutungen.

Kapitel 5. Entlehnung

5.1. Allgemeines

Unter der Entlehnung versteht man sowohl den Entlehnungsvorgang, das heißt die Übername fremden Sprachgutes, als auch das Resultat dieses Prozesses – das entlehnte Sprachgut selbst. Die Entlehnung gehört zu den wichtigsten Wegen der Erweiterung des Wortschatzes der deutschen Sprache. Auch die anderen Sprachen der Welt bedienen sich oft des fremden Wortgutes und entlehnen oder übersetzen fremde Wörter und Wendungen. Die Anzahl des entlehnten Wortgutes ist in jeder Sprache unterschiedlich, das hängt von vetrschiedenen Momenten politischer, wirtschaftlicher und kultureller Art ab. Die höher entwickelten Länder üben gewöhnlich kulturellen Einfluß auf die Nachbarländer aus, die neue Begriffe, Gegenstände oder Einrichtungen gleichzeitig mit ihren fremdsprachigen Benennungen kennenlernen und zum Teil übernehmen.

5.1.2. Art und Form der Entlehnung

Man unterscheidet zwei Arten der Entlehnung:

a) Sach- und Wortentlehnung;

b) Wortentlehnung.

Bei der Sach- und Wortentlehnung werden Denotate (Gegenstände und Erscheinungen der Wirklichkeit), die für das entlehnende Land neu sind, zusammen mit den Wörtern, konkreter mit den Lautkörpern (Formativen), die dieses Denotat bezeichnen, entlehnt.

Bei der Wortentlehnung werden nur Wörter entlehnt, weil die Denotate für die entlehnende Gesellschaft bekannt sind, das heißt die entlehnende Sprache verfügt schon über eigene Wörter, die schon bekanntes Denotat bezeichnen, bekannte Begriffe ausdrücken und es werden zusätzliche Benennungen oder anders gesagt paralelle Bezeichnungen, die auch Dubletten genannt werden, entlehnt.

Was die Form der Entlehnung anbetrifft, so unterscheidet man Fremdwortübernahme und Lehnprägung. Bei der Fremdwortübernahme werden fremde Wörter in solcher Form entlehnt, wie sie in der Sprache, aus der entlehnt wird, lauten, das heißt der fremde Lautkörper bleibt unverändert: Chauffeuer, Chaussee, Restaurant, Portemonnaie, Hotline, Voicemail und so weiter. Die Lehnprägung besteht dagegen darin, daß der fremde Inhalt mit Mitteln der eigenen Sprache nachgebildet wird. Die Fremdwortübernahme wird als formale Entlehnung bezeichnet. Zu den formalen Entlehnungen gehören auch sogenannte Bezeichnungsexotismen. Unter den Bezeichnungsexotismen werden fremde Wörter verstanden, die als Realienbezeichnungen fremder Denotate aus einem anderen Land auftreten: Dollar, Euro, Eurocent, Berlin, Rubel, Kreml, süddeutsche Zeitung und so weiter.

Unter Fremdwörtern vertsteht man also entlehntes Wortgut, das sich in Lautung, Akzent, Orthographie, in Morphologie und Wortbildung von einheimischem Wortgut unterscheidet.

Die Lehnprägung wird in drei Unterarten eingeteilt: Lehnübersetzung, Lehnübertragung und Lehnbedeutung.

Unter Lehnübersetzung versteht man die „Glied–für–Glied - Übersetzung“ eines Wortes (nach Morphemen) oder einer Wortgruppe nach einzelnen Lexemen. Solche entlehnten Wörter werden auch Übersetzungslehnwörter genannt: ent–decken – de–couvrir (aus dem Französischen), Fuß–ball – foot–ball, nutz–los – use–less (aus dem Englischen), Wand–zeitung – стенгазета (aus dem Russischen), Mit–laut – con–sonant, Ge–wissen – con–scientia, Ein–druck – im– pressio (aus dem Lateinischen). Die ersten deutschen Übersetzungslehnwörter wurden von Klostergelehrten geschaffen, die vor die schwierige Aufgabe gestellt waren, lateinische geistliche und wissenschaftliche Begriffe in die deutsche Sprache zu übersetzen, die keine entsprechenden Ausdrücke dafür besaß. Sie halfen sich damit, das sie die fremden Ausdrücke in Präfix, Wurzel und Suffix zerlegten und durch deutsche Präfixe, Wurzeln und Suffixe übersetzten. Die Übersetzungslehnwörter nennt man auch Kalkierungen.

Unter Lehnübertragung versent man eine freiere Bildung nach fremdem Vorbild: Vaterland – lat. patria, Halbinsel – lat. paeninsula, Steckenpferd – engl. hobby-horse.

Unter Lehnbedeutung versteht man die unter dem Einfluß einer fremden Sprache entstandene neue Bedeutung bei vorhandenem Lexem im Deutschen. Lehnbedeutungen werden auch Bedeutungsentlehnungen genannt. Die Bedeutungsentlehnungen sind also keine ganz neuen Wörter, das bereits vorhandene einheimische Wort wird den neuen Anforderungen angepaßt, in dem es in einer neuen, entlehnten Bedeutung gebraucht wird oder eine neue Bedeutung neben der alten erhält: so hat das deutsche Wort Fall unter dem Einfluß des lat. casus die grammatische Bedeutung „Kasus“ angenommen; das deutsche Wort Pionier (сапёр) hat unter dem Einfluß des Rissischen die Bedeutung „Angehöriger einer sozialistischen Kinderorganisation“ angenommen.

Man unterscheidet auch Internationalismen. Unter Internationalismen werden solche Wörter verstanden, die international gebräuchlich sind, sich in der morphematischen und orthopraphischen Struktur den aufnehmenden Sprachen anpassen und in mehreren Sprachen in gleicher Bedeutung üblich sind: Revolution, Demokratie, Politik, Telefon, Student, Musik, Phonetik, Grammatik, Phonem, Lexem, Morphem.

Die Entlehnung der Wörter aus verschiedenen Sprachen war im Laufe der langen Sprachentwicklung ein sehr produktives Mittel der Bereicherung des deutschen Wortschatzes und ist es auch heutzutage. Viele Entlehnungen dringen in den deutschen Wortschatz so fest ein, daß sie zu stabilen Elementen seines Wortbestandes werden. Sie sind völlig assimiliert: Mantel, Straße, Mauer, Fenster, Körper.

5.2. Assimilation der entlehnten Wörter

Die Entlehnungen verändern sich im Deutschen , sie assimilieren sich gewöhnlich, das heißt sie passen sich dem System der deustchen Sprache an. Dabei unterscheidet man die phonetische, morphologische und orthographische Assimilation.

Unter der phonetischen Assimilation versteht man die Anpassung der Entlehnung an die phonetischen Normen der aufnehmenden Sprache: lat. tegula – dt. Ziegel, lat. strata – dt. Straße, lat. moneta – dt. Münze.

Bei der morphologischen Assimilation handelt es sich um die Anpassung der Entlehnung an das morphologische System der Sprache (Artikel, Merzahlsuffixe, Kasusflexionen, Verbalsuffixe, Verbalflexionen): lat. discus – dt. der Tisch, des Tisches, die Tische.

Bei der orthographischen Assimilation werden Substantive groß geschrieben, fremde Buchstaben und Buchstabenverbindungen werden durch deutsche ersetzt: fr. Cafe – Kaffee, Bereau – Büro, Telephon – Telefon, Chef – Schef, Vestibule – Vestibül.

Man unterscheidet nach dem Grad der Assimilation drei Stufen:

a) Vollständige Assimilation. Aussprache, Betonung, morphologische Form verraten in diesem Fall die fremde Herkunft des Worten nicht mehr: Fenster, Tisch, Tanz.

b) Unvollständige Assimilation. Die fremdartige Gestalt des Wortes ist noch deutlich ausgeprägt (Betonung, einzelne orthogrphische und phonetische Besonderheiten, fremde Suffixe, Präfixe): Fabrik, Student, Observatorium, amoral, Villa;

c) Völlig unassimilierte Wörter. Das sind solche, die im Deutschen in ihrer unveränderten fremden Gestalt vorkommen: pars pro toto, nota bene.

5.3. Linguistische Ursachen der Entlehnung

Als linguistische Ursachen der Entlehnung kann man folgende nennen:

1. Das fremde Wortgut schließt „Leerstellen“ im semantischen System der deutschen Sprache: die aus dem Fränzösischen entlehnten Farbbezeichnungen (beige, orange, violett, lila)

2. Die Auffüllung thematischer Reihen und lexisch-semantischer Gruppen durch Entlehnungen expressiver Synonyme: kapieren (lat.) zu „begreifen“, „verstehen“, krepieren (ital.) zu „sterben“, Visage (franz.) zu „Gesicht“.

3. Der Bedarf an euphemistischer Lexik: korpulent (lat.) für „dick“, transpirieren (franz.) für „schwitzen“, renomieren (franz.) für „prahlen“.

4. Entlehnung von Fremdwörtern zur terminologischen Verwendung.

5. Entlehnungen können zur Neutralisierung einer übermäßigen Polysemie beitragen oder zum Rückgang entbehrlicher Homonyme.

5.4. Sozial-historische Ursachen der Entlehnung

Die Bereicherung des deutschen Wortschatzes durch Entlehnungen ist mit historischen Tatsachen und mit der Geschichte des deutschen Volkes verbunden. Der Prozeß des Eindringens der fremden Elemente in den deutschen Wortschatz vollzieht sich auf zweierlei Weise:entweder als Resultat der wechselseitigen Entlehnung der Lexik der Sprache des Siegervolkes und der des besiegten oder als Folge verschiedenartiger Beziehungen der Völker zueinander.

Die ältesten Entlehnungen im deutschen Wortschatz stammen schon aus jener Zeit, als die Germanen in enge Berührung mit Kelten und Römern kamen. Keltischen Ursprungs sind: Amt, Eid, Geisel, Glocke, Reich, Zaun.

Die höhere römische Kultur hat den Germanen viele neue Kenntnisse und Begriffe vermittelt und ihren Wortschatz erweitert: Kopf, Spiegel, Kaiser, Kampf, Markt, Münze, Brief, schreiben, Arzt, Straße, Platz, Mauer, Kerker, Keller, Turm, Ziegel, Wein, Birne, Kirsche, Kohl, Pflanze, Frucht, Kochen, Speise, Butter, Essig, Öl. All diese Wörter sind aus der lateinishen Sprache übernommen worden.