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Учебно-методическое пособие уфа 2002 Печатается по решению редакционно-издательского cовета Башкирского государственного педагогического университета удк 803. 0 (стр. 5 из 15)

g) Übertragung der Namensbezeichnung von der Handlung auf das Resultat: sammeln – Sammlung, zeichnen – Zeichnung, senden – Sendung;

h) Zeitliche Bedeutungsbeziehungen: Mittag „Essen, Mittagessen“, früher „Zeitpunkt, Tagesmitte“;

i) Namensübertragung von einem Körperteil auf ein Kleidungsstück: Kragen bedeutete ursprünglich „Hals“;

j) Übertragung von einem Kleidungsstück auf einen Körperteil: Schoß bezeichnet eigentich den „unteren Teil der Kleidung“, metonymisch auch „Knie“.

3.3.4. Wertsteigerung und Wertminderung der Bedeutung

Unter der Wertsteigerung vertseht man solch einen Prozeß, demzufolge das Wort eine neue, erhabene, bessere Bedeutung bekommt: Die Grundbedeutung des Wortes Marschall war eigentlich „Pferdeknecht“, dann bezeichnete dieses Wort den Stallmeister eines Fürsten, mit der Entwicklung der feudalen Gesellschaft wurde das Wort der Marschall allmählich zur Bezeichnung eines der Hofämter und eines der Militärränge.

Unter der Wertminderung der Bedeutung wird solch ein Prozeß verstanden, dem zufolge das Wort eine andere in ihrem Wert verminderte Bedeutung bekommt: das Adjektiv schlecht bedeutete ursprünglich „in gerader Linie laufend“, „glatt“, „eben“. Zur Zeit „geringwertig“, „nicht gut“. Die alte Bedeutung ist erhalten in den Wörtern: schlechthin (типичный), schlechtweg (просто-напросто).

3.3.5. Euphemismus

Euphemismus ( aus griech. eu „gut“ und phemi „sprechen“) bedeutet also „gut sprechen“ anstatt die Dinge bei ihrem Namen zu nennen.

Die Euphemismen sind verhüllende oder verschönernde Ausdrücke. Sie werden aus zweierlei Gründen gebraucht: aus Gründen des Aberglaubens oder des Anstandes. Der letzte Grund ist heute ausschlaggebend: man will unanständige oder unangenehme Wörter und Ausdrücke vermeiden und sie durch schönere oder verhüllende ersetzen.

Man unterscheidet:

a) religiöse Euphemismen: der Allerwissende, der Allmächtige, Er, himmlicher Richter (anstatt des Wortes Gott), Böse, Schwarze, böser Feind, Deibel (statt des Wortes Teufel);

b) sozial-moralische: dichten, phantasieren (lügen); sich benebeln, zu tief ins Glas sehen (betrunken sein), Freudenmädchen (Prostituierte); klemmen, klauen, mausen, lange Finger haben (stehlen), aus dem Wege schaffen, umlegen, kalt machen (jemanden töten);

c) politische Euphemismen: Annexion statt Länderraub;

d) gesellschaftlich-ästhetische Euphemismen: Appertement, Kabinett, ein gewisser Ort, Befreiungsstelle, Toilette für Abort; in der Hoffung sein, in anderen Umständen sein für schwanger sein, die Augen für ewig schließen für sterben.

3.3.6. Übertragung der Wortbedeutung (Hyperbel)

Für die Hyperbel ist die übertriebene Darstellung verschiedener Merkmale und Eigenschaften der Gegenstände und Vorgänge kennzeichnend: irgendwas tausendmal sagen statt vielmals; jemanden eine Ewigkeit nicht sehen statt jemanden lange nicht sehen, eine Welt von Gedanken, tausend Dank, vor Langeweile sterben.

Die Hyperbel dient nicht nur den Zwecken des Emotionsdrucks, sondern auch der Bereicherung des Wortschatzes. Es entstehen sinnwervandte Wörter und Wortverbindungen: vielmals und vieltausendmal, sehr hungrig und wolfshungrig, jemanden lange nicht sehen und jemanden eine Ewigkeit nicht sehen.

3.3.7. Litotes

Unter Litotes versteht man die im Vergleich zu der Wirklichkeit übertriebene Abschwächung der Aussage: zu einer Tasse Tee einladen, zu einem Löffel Suppe einladen; im Augenblick kommen.

Termini zum 3. Kapitel

Bedeutungserweiterung, die расширение значения

Bedeutungswandel, der изменение значения

Bedeutungsverengung, die сужение значения

Euphemismus, der эвфемизм

Fachausdruck, der профессиональное выражение

Generalisierung (der Bedeutung), die генерализация (расширение) значения

Hyperbel, die гипербола

Litotes, die литота

linguistische und extralinguistische

Ursachen языковые и внеязыковые причины

Metapher, die метафора

metaphorische Übertragung метафорический перенос

Metonymie, die метонимия

metonymische Übertragung метонимический перенос

Semantik, die семантика

semantische Derivation семантическая деривация

Spezialisierung (der Bedeutung), die специализация (сужение) значения

übertragene Bedeutung перенос значения

Übertragung der Namensbezeichnung перенос названия

Wertminderung, die ухудшение (пейорация) значения

Wertsteigerung, die улучшение (мелиорация) значения

Fragen zur Selbstkontrolle

1. Definieren Sie den Terminus „Bedeutungswandel“.

2. Nennen Sie die Ursachen des Bedeutugswandels.

3. Welche parallele Bezeichnung für den Terminus „Bedeutungswandel“ ist Ihnen bekannt?

4. Zählen Sie die Arten des Bedeutungswandels auf.

5. Wodurch unterscheiden sich die logische und die psychologische Klassifikationen des Bedeutungswandels?

6. Was wird unter mataphorischer Übertragung verstanden?

7. Welche Arten von Metaphern kennen Sie?

8. Worin besteht die metonymische Übertragung?

9. Nennen Sie die Arten der metonymischen Namensübertragung.

10. Was versteht man unter Bedeutungserweiterung und –verengung?

11. Definieren Sie die Wertsteigerung und Wertminderung der Bedeutung.

12. Was wird unter dem Euphemismus verstanden?

13. Definieren Sie Hyperbel.

14. Was wird in der Linguistik als Litotes betrachtet?

Aufgaben zum 3. Kapitel

Aufgabe 1. Ordnen Sie ein.

1. Metaphorische Übertragung;

2. Metonymische Übertragung;

Hund (gemeiner Kerl), Berggrat, Feder, harte Stimme, im Felde sein (im Krieg sein), Goldgrube, Langohr, Brille, Nagelkopf, Flügel (Musikinstrument), Schlange, Sammlung, Othello, Stuhlbein, Apollo,

Spur, Streithahn, Wasserhahn, Schwein (schmutziger Kerl), Goliath, kluger Kopf, vier Wände, die gestrige Gesellschaft, süßer Ton, Zahn eines Rades, das ganze Auditorium hörte zu, Mokka (Kaffeesorte), Guillotine, Plüschkin, Havanna, Ohm, Glas (Gefäß), Zeichnung, Schlaukopf, Champagner, Dummkopf, helle Stimme, dunkle Töne, die ganze Schule, die ganze Stadt.

Aufgabe 2. Bestimmen Sie die Art der Metaphern und Metonymien aus der 1. Aufgabe.

Aufgabe 3. (Testaufgabe)

1. In welchem Wort ist die metaphorische Übertragung zu finden?

a) Ohr b) Augapfel c) Heft

2. In welchem Wort ist die metonymische Übertragung zu finden?

a) Leuchte („kluger Kopf“) b) büffeln c) Sammlung

3. Welches Wort weist die Bedeutungserweiterung auf?

a) Lid b) Venus (schöne Frau) c) Stube

4. Das Wort „Mütze“ weist ... auf.

a) Bedeutungserweiterung b) metaphorische Übertragung c) Bedeutungverengung

5. Das Wort „Hund“ (gemeiner Kerl) weist ... auf.

a) metonymische Übertragung b) Wertsteigerung c) metaphorische Übertragung

6. Der Terminus Semantik ist in erster Linie mit dem ... verbunden.

a) Morphem b) Semem c) Phonem

7. Das Wort „der Marschall“ weist ... auf.

a) Bedeutungserweiterung b) Bedeutungsverengung c) Wertsteigerung

8. Das Wort „schlecht“ weist ... auf.

a) metaphorische Übertragung b) Wertsteigerung c) Wertminderung

9. Das Wort „Freudenmädchen“ kann man als ... bezeichnen.

a) Metapher b) Litotes c) Euphemismus

10. Unter dem Euphemismus „himmlicher Richter“ wird verstanden:

a) Teufel b) Gott c) Engel

11. Der Euphemismus „phantasieren“ (lügen) gehört zu den ... Euphemismen.

a) gesellschaftlich-ästhetischen b) religiösen c) sozial-moralischen

12. Die Wendung „zu einem Löffel Suppe einladen“ kann als ... bezeichnet werden.

a) Hyperbel b) Metonymie c) Litotes

13. Die Wendung „tausend Dank“ kann als ... bezeichnet werden:

a) Metapher b) Hyperbel c) Litotes

14. Was gehört dem Bedeutungswandel nicht an?

a) Übertragung der Namensbezeichnung b) Wertsteigerung c) Entlehnung

15. Was wird als parallele Bezeichnung des Bedeutungswandels betrachtet:

a) Semasiologie b) semantische Derivation c) Semantik


Kapitel 4. Archaismen und Neologismen

4.1. Archaismen

In der deutschen Sprache von heute gibt es eine Anzahl von Wörtern, die als veraltet empfunden werden, sei es wegen ihrer Semantik oder wegen ihrer lautlich-grammatischen Form. Sie werden Archaismen genannt. Archaismus - vom griech. archaios – „veraltet“ – bezeichent also ein aus irgendeinem Grund veraltetes Wort. Zu Archaismen gehören, wie schon erwähnt wurde, nicht nur veraltete Wörter, sondern auch veraltete grammatische und phonetische Formen des Wortes.

Man unterscheidet: a) semantische Archaismen; b) Historismen; c) lautlich-morphologische Archaismen; d) Bedeutungsarchaismen.

4.1.1. Semantische Archaismen

Wörter und Wendungen, die im modernen Sprachgebrauch weitgehend von neuen, jungeren Synonymen ersetzt werden, werden als semantische Archaismen bezeichnet.

Als Beispiele der semantischen Archaismen können folgende Wörter genannt werden: das Gestade = die Küste, die Minne = die Liebe, das Gewand = das Kleid, die Muhme = die Tante, der Born = die Quelle, das Geziefer = das Ungeziefer.

4.1.2. Historismen

Wörter und Wendungen, die Begriffe bezeichnen, welche früheren historischen Epochen angehören und die gebraucht werden, wenn man über diese historischen Epochen spricht, werden als Historismen bezeichnet. Diese Wörter werden auch Begriffsarchaismen genannt. Historismen sind also solche Wörter, die nicht mehr im aktiven Sprachgebrauch vorhanden sind, weil diese Wörter solche Denotate (Gegenstände oder Erscheinungen der Wircklichkeit) bezeichnen, die veraltet oder aus dem Leben des Volkes ganz verschwunden sind. Sie sind am engsten mit der konkreten Geschichte des Volkes verbunden: der Hanse (ганзеец), der Kirchenzehnt (церковная десятина), der Fronhof (барский двор), der Ablaßhandel (торговля индульгенциями). Als weitere Beispiele können auch viele Wörter genannt werden, die auch mit der Epoche des Feudalismus in Verbindung stehen: Armbrust, Minnisänger, Spieß (копьё, пика), Lanze (копьё, пика), Harnisch (рыцарский панцирь, латы), Kurfürst.

4.1.3. Formarchaismen

Wörter und Wendungen, deren grammatische oder lautliche Form durch ihre eigenen morphologischen und lautlichen Varianten verdrängt sind, werden Formarchaismen oder lautlich-morphologische Archaismen genannt. Solche Archaismen werden in drei Gruppen eingeteilt:

a) Formarchaismen, die neben der neuen lautlichen Form manchmal in der alten Gestalt gebraucht werden: Turnei statt Turnier, Odem statt Atem, Quell statt Quelle, Jungfer statt Jungfrau.

b) Archaismen der grammatischen Form, veraltete grammatische Formen einiger noch jetzt gebräuchlicher Wörter: begunnen statt begannen, ward statt wurde, auf Erden statt auf Erde, sich freuen Gen. statt sich freuen über/auf Akk.

c) Wortbildende Archaismen: Bedingnis (Bedingung), kräftlich (kräftig).

4.1.4. Bedeutungsarchaismen

Semantische Archaismen oder Bedeutungsarchaismen sind also solche Wörter, deren Grundbedeutung oder eine andere verbreitete Bedeutung veraltet ist. Als eine lexikalische Einheit sind sie jedoch in der Sprache vorhanden und verbleiben sogar im aktiven Sprachgebrauch, doch mit einer neuen Bedeutung. Die alte Bedeutung, die das Wort aufbewahrt, ist aber schon veraltet. Ein solches Wort kann neben einer oder mehreren gebräuchlichen Bedeutungen auch eine veraltete behalten: das Wort Zunge ist in der modernen Sprache gebräuchlich und bezeichnet ein wichtiges Organ des menschlichen Körpers. Der alte Sinn dieses Wortes – „Sprache“ ist aber veraltet; mit dieser Bedeutung ist das Wort Zunge zu einem Bedeutungsarchaismus geworden und wird jetzt seltener als „Sprache“ gebraucht.

4.2. Neologismen

Neologismus – griech. neos „neu“, logos „Wort“ – ist eigentlich jedes zu einem bestimmten Zeitpunkt entstandene neue Wort, welches meistens einen neuen Gegenstand oder eine neue Erscheinung bezeichnet. Neologismen können durch Wortbildung, Entlehnung, Bedeutungswandel, Bildung der festen Wortverbindungen entstehen. Neue Wörter entstehen beständig, unaufhörlich und immer im engen Zusammenhang mit der konkreten Geschichte des Volkes, mit den Veränderungen auf allen Gebieten des Lebens. Entsteht ein neuer Gegenstand, wird eine neue Erfindung oder Entdeckung gemacht, so muß dieses neue Denotat genannt werden. Auf diese Weise entstehen Neologismen, die ebenso wie Archaismen eine historische Erscheinung darstellen. Jeder Neologismus kann nur in einem bestimmten Zeitabschnitt als solcher aufgefaßt werden. Um einen Neologismus festzustellen, muß man die Zeit seines erstmaligen Gebrauchs fixieren, erst zu dieser Zeit und kurz darauf kann ein Wort als Neologismus gelten: Das Wort Ober (Oberkellner) war kurz nach dem 1. Weltkrieg aufgekommen. Für die Sprache von heute ist es natürlich kein Neologismus, es ist in den Wortbestand der deutschen Sprache aufgenommen worden. Dasselbe gilt für solche Wörter, wie Personalcomputer, Fernsehen, Landekapsel, Raumflugkörper, Brotschneider und so weiter, die früher als Neologismen aufgefaßt wurden. Wie schon erwähnt wurde, entstehen Neologismen auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens. So entstanden in den letzten Jahrzehnten solche Neologismen, wie:

a) Bereiche Politik, Wirtschaft, Kultur: Ausländerbeauftragte, Beziehungsstress, Billigjob, Doppelpaß, Eineurostück, Erwerbsbiographie, Euroland, Konvergenzkriterium, Müllvermeidung, Nachwendezeit, Trendscout, Vor-Ort-Service und so weiter;

b) Massmedienbereich: Backslash, Bildschirmschoner, browsen, chatten, Electronic Commerce, E-Mail, Hotline, Internetcafe, mailen, Website;

c) Bereiche Kinokunst, Fernsehen, Musik: Bezahlfernsehen, Blockbuster, Boygroup, Remix, Nachrichtenkanal, Trash, Unterbrecherwerbung;

d) Bereiche Sport, Muße, Mode: Beachvolleyball, Bodydrill, Cargohose, cruisen, Körperkult, Milleniumsfeier, Push-up-BH.

Man unterscheidet folgende Gruppen der Neologismen:

1) Neuwörter;

2) Neuprägungen;

3) Neubedeutungen.

Unter den Neuwörtern werden solche Wörter verstanden, die in der Sprache neu aufgekommen sind. Die meisten der Neuwörter sind Entlehnungen (aus anderen Sprachen entlehnte Wörter): Trend, file, server, modem, user. Die meisten Neuwörter der letzten Zeit sind aus dem Englischen entlehnt. Die Kunstwörter, die für die Bezeichnung neuer Gegenstände und Begriffe ausgedacht werden, kann man auch zu den Neuwörtern zählen: Core-Tex (Stoff), SensiBelle, Multiplex, Telex, Xerox, Internet. Die Abbreviaturen kann man auch als eine Art von Neuwörtern betrachten: PR (Public Relations), PC (Personalcomputer), BAFÖG (Bundesausbildungsförderungsgesetz), ALU (Arbeitslosenunterstützung), Z-Soldat (Soldat auf Zeit), knif (kommt nicht in Frage), WWW (World Wide Web).